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STUDIENAUFTRAG ALTERSWOHNHEIM "SOPHIE GUYER" PFÄFFIKON ZH 2006

Wir möchten das Alterszentrum besser an das Dorf anbinden und so auch eine gewisse Schwellenangst abbauen helfen. Die Parkanlage soll seinen Charakter beibehalten. Er soll auch für die Bevölkerung als Naherholungsgebiet nutzbar sein. Der Sockel des Hauses Guyer ist nach wie vor als solcher erlebbar. Auch die geschützte Baumgruppe bleibt bestehen. 

Der Neubau erscheint als leichter Pavillon im Park. Der bestehende Hof wird zum geschützten Garten für die Dementenabteilung. Der "natürliche" Schutz besteht schon durch die Umrahmung mittels der beiden bestehenden Gebäude. Visuell läuft der Dementengarten über in den Park. Der Hauptzugang ist zum Dorf hin gerückt. Die publikumsintensiven Räume sind zum Dorf hin orientiert.

Grundrissdisposition

Im Sockelgeschoss, das von der Dorfseite her ebenerdig erreichbar ist, befinden sich die allgemeinen Räume wie Cafeteria, Restaurant, Mehrzweckraum und die Dienstleistungsräume mit deren Nebenräumen. Der Zugang erfolgt von der Ostseite und dem Park her. Die Anlieferung ist im Westen.

Die Wohneinheit 5 liegt im oberen Geschoss, im eigentlichen Erdgeschoss. Die Zimmer sind zu drei Gruppen zusammengefasst, gegen Osten, Westen und Süden ausgerichtet und umschliessen einen inneren Nebenraumbereich. Über die Gruppenversätze fällt Tageslicht in die Nebenraumschicht. Das Stationszimmer bildet zusammen mit dem Aufenthaltsraum den Abschluss der Wohneinheit. Sie liegen so, dass der Dementengarten auch von dieser Seite her eingesehen und kontrolliert werden kann. 

Die Verknüpfung der drei Gebäude erfolgt über verschiedene Systeme: Das Haus Böndler wird mit dem Neubau über einen zulaufenden Korridor verbunden, der über Oblichtschlitze natürlich belichtet werden kann. Man gelangt direkt zum bestehenden Treppenkern, ohne dass Nutzungsüberkreuzungen entstehen würden. Weiter führt ein Korridor zum Haus Guyer, der dann entlang des Dementengartens Aussenklima aufweist. 2. Etappe

Die Woneinheit 6 wird als Aufstockung der 5. Wohneinheit vorgesehen.

Tragwerk

Das statische Konzept ist konsequent durchgeführt. Die Betondecken sind in einer Tisch-Konstruktion gedacht und die vorgefertigten Schleuderbetonstützen weisen ein Achsmass von 4 Metern auf und liegen in der Fassadenebene. Die Zimmerwände sind nicht tragend und erlauben eine optimale Flexibilität in der Nutzbarkeit. Die Zimmeraussenwände sind raumhoch verglast, schwingen leicht und geben dem Raum eine Unverwechselbarkeit. Sie erinnern an die gezackte Fassade des Hauses Böndler. Im Innern gibt eine Podesterie dem Fensterbereich seinen eigenen Charakter. Diese kann als Sitzbank, Sideboard oder ähnlichem genutzt werden. Die geschlossenen Fassadenteile sind in einem ziegelbraun eingefärbten Sichtbeton. Die Fenster sind aus Holz-Metall, wobei das Metall messingfarben eloxiert ist und zusammen mit der Glasfassade der Zimmer zwischen den Deckenstirnen schimmert.